Porenbeton ist wie Leichtbeton ein leichter, poröser Baustoff mit geringer Dichte von 200 bis 1000 kg/m³. Dieser weist thermische Eigenschaften zur Wärmedämmung auf und wird primär aus Sand, Zement, Kalk und Wasser hergestellt. Die endgültige Festigkeit entsteht nach der Herstellung durch das Hinzufügen eines Treibmittels, meist Aluminium, das beim Erhärten Gase freisetzt und so die charakteristischen kleinen Luftblasen im Material erzeugt. Der mineralische Baustoff wird aufgrund seiner guten Bearbeitbarkeit, Wärmedämmung und Feuerbeständigkeit vor allem im Bau von tragenden und nichttragenden Wänden sowie Decken und Dachelementen eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Besonderheiten und Zusammensetzung
Porenbeton unterscheidet sich von herkömmlichem Beton dadurch, dass er keine groben Gesteinskörnungen wie Sand oder Kies enthält, sondern hauptsächlich aus fein gemahlenem Quarzsand besteht, der chemisch reagiert. Nach der Dampfhärtung setzt sich das Material aus kristallinen Phasen, ähnlich dem Mineral Tobermorit, zusammen. Ergänzt wird dies durch nicht reagierten Quarzsand und weitere Bestandteile wie Anhydrit. Im Gegensatz zu anderen dampfgehärteten Baustoffen, wie zum Beispiel Kalksandstein, wird dieser Beton zusätzlich porös, was ihm die ähnlichen bauphysikalischen Eigenschaften wie Schaumbeton verleiht. Dieser benötigt jedoch keine Dampfhärtung und kann direkt vor Ort hergestellt werden.
Materialeigenschaften
Die hohe Wärmedämmfähigkeit und Feuerbeständigkeit machen Porenbeton zu einem bevorzugten Material im energiesparenden und sicheren Bau. Aufgrund seiner porösen Struktur und seinem geringen Eigengewicht lässt er sich leicht bearbeiten, weshalb er für tragende sowie nichttragende Bauelemente verwendet wird. Er zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Wärmeleitfähigkeit: 0,06–0,21 W/(m·K)
- Spezifische Wärmekapazität: ca. 1 kJ/(kg K)
- Rohdichte: 200 bis 1000 kg/m³
- Dampfdiffusionswiderstand: 5–10
- Druckfestigkeit: 2 bis 8 N/mm²
- Porengröße: 0,5 bis 1,5 mm
- Hoher baulicher Schallschutz
- Ausgezeichnete Tragfähigkeit
Bewehrter und unbewehrter Porenbeton
Bewehrter Porenbeton enthält eine Stahlbewehrung, die in das Material eingebettet ist, um die strukturelle Stabilität und Tragfähigkeit zu erhöhen. Diese Art wird häufig für Anwendungen verwendet, die eine höhere mechanische Belastung erfordern, wie zum Beispiel tragende Wände, größere Deckenplatten oder in Erdbebengebieten. Die Bewehrung trägt dazu bei, eine Rissbildung unter Last zu minimieren und die Zugfestigkeit des Materials zu erhöhen, was besonders bei schlanken Konstruktionen von Vorteil ist.
Unbewehrter Porenbeton wird ohne zusätzliche Bewehrung hergestellt und ist leichter und kostengünstiger als die bewehrte Variante. Er eignet sich besonders für nichttragende Innenwände, kleinere Deckenfelder und andere Bauteile, bei denen keine hohen statischen Belastungen zu erwarten sind. Die einfache Verarbeitung und das geringe Gewicht machen diesen Beton zu einer beliebten Wahl für schnelles und effizientes Bauen, insbesondere im Wohnungsbau. Porenbetonsteine werden auch als Plansteine oder Plansteinblöcke bezeichnet und in die Festigkeitsklassen 2, 4, 6 und 8 eingeteilt.
Anwendungsbereiche
Porenbeton wird aufgrund seines geringen Gewichtes und seiner wärmedämmenden Eigenschaften im Hochbau für Außen- und Innenwände eingesetzt. Die Materialeigenschaften ermöglichen auch den Einsatz für Deckenplatten und Dachkonstruktionen, bei denen ein geringes Gewicht und eine hohe Wärmedämmung gefordert sind. Durch die gute Verarbeitbarkeit, zum Beispiel mit Dünnbettmörtel, und die Anpassungsfähigkeit des Materials ist er auch ideal für den Einsatz in der Altbausanierung zur Verbesserung der Energieeffizienz. Darüber hinaus wird dieser Beton zur Herstellung von Fertigteilen verwendet, die ein schnelles und effizientes Bauen ermöglichen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Ytong und Porenbeton?
Ytong ist ein Markenname eines Herstellers für Porenbeton, materialtechnisch besteht kein Unterschied. Diese Betonart ist ein mineralischer Baustoff mit niedriger Rohdichte und hoher Festigkeit, der aus Zement, Kalk, Sand, Wasser und einem Treibmittel besteht, das die charakteristische poröse Struktur erzeugt.
Welche Vor- und Nachteile hat Porenbeton?
Dieser Beton bietet eine hervorragende Wärmedämmung und ist leicht, was die Handhabung und den Transport vereinfacht. Er hat jedoch eine geringere Druckfestigkeit als andere Mauerwerksarten und ist anfälliger für Feuchtigkeit, was eine sorgfältige Abdichtung erfordert.
Wie lange hält Porenbeton?
Es handelt sich um einen sehr langlebigen Baustoff, der bei sachgemäßer Verarbeitung und Feuchteschutz eine Lebensdauer von über 80 Jahren erreichen kann. Die Dauerhaftigkeit hängt jedoch stark von der Qualität der Bauausführung und der regelmäßigen Wartung ab.