Transportbeton, ein speziell für den jeweiligen Einsatzort hergestellter Beton im Transportbetonwerk, wird mit Fahrmischern zur Baustelle transportiert und dort zum Beispiel mit Betonpumpen verarbeitet und in vorbereitete Schalungen gegossen. Seine Rezeptur, die auf die Anforderungen der DIN EN 206-1/DIN 1045-2 abgestimmt ist, besteht aus Zement, Gesteinskörnung und Wasser. Ergänzt wird sie durch Zusatzmittel und Zusatzstoffe, um Eigenschaften wie Verarbeitbarkeit, Festigkeit und Dauerhaftigkeit zu optimieren.

Zusammensetzung

Transportbeton ist ein besonderer Beton, der in werks- und fahrzeuggemischte Typen unterschieden wird und strengen Vorschriften unterliegt. Werksgemischter Transportbeton erreicht die Baustelle im plastischen Zustand über Transportmischer, während der fahrzeuggemischte Beton vor Ort in volumetrischen Betonmischern dosiert und gemischt wird. Die Mischung besteht aus Portlandzement, fein und grob klassifizierten Zuschlagstoffen wie Sand, Kies oder Schotter, sowie Lösungsmitteln (vorrangig Wasser), deren Proportionierung entscheidend für die rheologischen Eigenschaften der Mischung ist.

Ergänzt wird diese Grundkomposition durch den gezielten Einsatz spezifischer Beimischungen wie Superplastifizierer, die zur Verbesserung der Fließfähigkeit ohne Einbußen bei der Initialfestigkeit dienen. Zusätzlich können Zusatzstoffe wie Silikastaub, Flugasche oder granulierte Hochofenschlacke integriert werden, um den jeweiligen Anforderungen für eine hohe Dauerhaftigkeit zu entsprechen und die mechanischen Eigenschaften des Endprodukts zu optimieren. Sie steigern die Porenstrukturverfeinerung der interpartikulären Bindungskräfte. So soll eine möglichst homogene und konsistente Betonmischung der einzelnen Komponenten erzielt werden, die den spezifischen Anforderungen für frischen Beton hinsichtlich Festigkeit, Dichtigkeit und Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen genügt.

Anwendungsbereiche

Transportbeton wird aufgrund seiner Wirtschaftlichkeit und seines vielseitigen Anwendungsspektrums im Hoch- und Tiefbau gegenüber alternativen Baustoffen bevorzugt, insbesondere bei monumentalen Bauwerken wie Wolkenkratzern und Viadukten. Im Gegensatz zu den kurzlebigen Asphaltkonstruktionen hat diese Betonart eine Lebensdauer von ca. 30 Jahren in stark befahrenen Gebieten. In Szenarien, in denen eine lokale Betonproduktion nicht praktikabel erscheint, bietet dieser Beton eine logistisch und qualitativ optimierte Lösung, da er in genau abgestimmten Mengen und Mischungsverhältnissen geliefert wird. Weitere Einsatzgebiete und Projekte sind zum Beispiel in folgenden Bereichen zu finden:

  • Herstellung von Fundamenten und Bodenplatten für industrielle und gewerbliche Anlagen
  • Errichtung von Wasseraufbereitungsanlagen und Staudämmen
  • Konstruktion von Verkehrsinfrastrukturen wie Autobahnen, Tunnel und Bahntrassen
  • Anwendung in Landschaftsbau und Urbanisierungsprojekten für öffentliche Plätze, Parkanlagen und Fußgängerzonen

Vorteile von Transportbeton

Der Einsatz von Transportbeton garantiert eine hohe Qualität und Konsistenz des Baustoffs durch standardisierte Herstellungsprozesse und präzise Mischungsverhältnisse, die direkt im Werk unter kontrollierten Bedingungen erfolgen. Außerdem spielt die Flexibilität bei der Lieferung eine wichtige Rolle, sodass eine zuverlässige Lieferung und termingerechte Bereitstellung direkt auf der Baustelle möglich ist. Dadurch kann es zu einer erheblichen Reduzierung der Bauzeit und der Baukosten kommen. Weitere Vorteile sind:

  • Effizienzsteigerung: Die Produktionsgeschwindigkeit in Transportbetonwerken erreicht durch mechanisierte Vorgänge 30–60 Kubikmeter pro Stunde, im Gegensatz zu 4–5 Kubikmetern in traditionellen Baustellenbetonanlagen.
  • Formbarkeit und Gießbarkeit: Trotz der Notwendigkeit einer stetigen Versorgung zur Vermeidung von Kaltfugen ermöglicht dieser Beton eine flexible und effiziente Gestaltung großer Bauformen.
  • Logistische Flexibilität: Mini-Mix-LKWs und kleinere Mischer bieten Lösungen für Gewichts- und Zugangsbeschränkungen, die den Transport zu schwer erreichbaren Orten möglich machen.
  • Verzögerte Hydratation: Durch Zusatzmittel und zementartige Materialien wie Flugasche oder Hüttensand lässt sich der Hydratationsprozess steuern, wodurch längere Transport- und Verarbeitungszeiten erreicht werden.
  • Zementverbrauchsreduktion: Verbesserte Handhabung und Mischpraxis sowie der Einsatz von Zusatzmitteln senken den Verbrauch in der Zementherstellung um 10 bis 12 %, was Kosten spart und die Umweltbelastung reduziert.

 

Häufig gestellte Fragen

Was versteht man unter Transportbeton?

Transportbeton bezeichnet eine spezielle Form des Betons, der nicht traditionell auf der Baustelle selbst angemischt, sondern bereits fertig gemischt in spezialisierten Betonwerken hergestellt und anschließend in Fahrmischern zur Einsatzstelle transportiert wird. Durch diesen Prozess kann der Fertigbeton in frischem Zustand nach präzisen und individuell angepassten Rezepturen produziert werden, die exakt auf die technischen und strukturellen Anforderungen des jeweiligen Bauvorhabens abgestimmt sind.

Wie erhöht Transportbeton die Feuerresistenz in Baukonstruktionen?

Transportbeton erhöht den Feuerwiderstand von Bauwerken erheblich durch die Integration von feuerfesten Zusatzstoffen und die Anwendung von fortschrittlichen Mischungsverhältnissen, die eine optimierte Dichte und Zusammensetzung begünstigen. Die gezielte Anreicherung mit spezifischen Gesteinskörnungen im Beton durch Basalt, Blähton und expandierten Perliten sowie Bindemitteln wie Portlandzement, Hochofenzement oder Silikastaub erhöht den Wärmewiderstand und verlangsamt den Wärmedurchgang. Dadurch bleibt die Struktur des Betons für eine optimale Qualität unter extremen Temperaturbedingungen länger erhalten.

Welche Methoden gibt es für den Transport und den Einbau von Transportbeton auf der Baustelle?

Die gebräuchlichste und einfachste Methode ist die Verwendung von Rutschen an Transportmischfahrzeugen für Orte, die direkt vom LKW angefahren werden. Bei erschwerter Zugänglichkeit werden alternativ Muldenkipper, Krantrichter, auf LKWs montierte Förderbänder oder auch Schubkarren eingesetzt, während bestimmte Betonmischungen mithilfe von Betonpumpen transportiert und eingebaut werden.

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