Die Betonarten und ihre unterschiedlichen Kriterien sind sehr vielseitig. Von belastbaren Hochleistungsbetonen bis hin zu ästhetischem Sichtbeton – die verschiedenen Betonmischungen werden den Anforderungen moderner Architektur und Bauvorhaben gerecht.

Betonarten: Auf einen Blick

Betonart Eigenschaften Verwendung Vorteile
Normalbeton Dichte: 2000 – 2600 kg/m³ Bauwerke, Straßenbau, Fundamente Vielseitig einsetzbar und kostengünstig
Leichtbeton Dichte: > 2000 kg/m³ Wände, Decken, Kunst Energieeffizienz, Gewichtsersparnis
Schwerbeton Dichte: < 2600 kg/m³ Kernkraftwerke, Strahlenschutzbauten, Schallschutzwände Strahlenschutz, Schallschutz
Hochfester Beton Druckfestigkeit über 60 N/mm² Hochhäuser, Brücken, Tunnel Für innovative Konstruktionsansätze
Selbstverdichtender Beton Fließfähig, füllt Formen ohne Verdichtung Komplexe Formen, enge Bewehrung, Betonfertigteile Spart Zeit
Faserbeton Erhöhte Biegefestigkeit, Rissbeständigkeit Böden, Industrieböden, Spritzbeton in Tunneln Verbesserte Duktilität, Schlagfestigkeit
Stahlbeton Kombination aus Beton und Bewehrungsstahl Hochbau, Brückenbau Besonders langlebig
Spritzbeton Nass oder trocken aufgetragen, haftet an Oberflächen Tunnelbau, Hangsicherungen, Sanierung Schnelle Anwendung, gute Haftung, dünne Schichten
Transportbeton Beton, der vor Ort geliefert wird Großbauprojekte, schnelle Verarbeitung Weniger Arbeitsaufwand, konsistente Qualität
Porenbeton Leichter Beton mit vielen Poren Mauerwerk, Wärmedämmung Gute Wärmedämmung, einfache Verarbeitung
Estrich Zementgebundener Bodenbelag Fußbodenheizungen, Industrie- und Wohnbereiche Stabilität und Ebene Flächen
Glasfaserbeton Glasfaser für Bewehrung Fassaden, Designelemente Korrosionsbeständig, leichtgewichtig
Kunststofffaserbeton (wie Faserbeton) Kunststofffasern als Bewehrung Industrieböden, Spritzbeton Rissbeständigkeit, geringere Wartung
Flüssigkeitsdichter Beton Hohe Dichtigkeit Kanalsystem, Auffangbecken, Lagerstätten für wassergefährdende Stoffe Umweltschutz, Langlebigkeit,

Sicherheit

Wasserundurchlässiger Beton Wasserdicht Keller, Wasserbau, Tanks, Rohre, Uferbefestigung Schutz vor Wassereintritt, lange Haltbarkeit

Die verschiedenen Betonarten

Die Vielfalt der Bauanforderungen und -umgebungen hat zur Entwicklung einer breiten Palette von Betonarten geführt, die jeweils spezifische Eigenschaften und Anwendungsbereiche aufweisen. Von hochfestem Beton für beeindruckende Brückenkonstruktionen bis hin zu Leichtbeton für effiziente Wärmedämmung – die Auswahl an Betonsorten bietet Bauherren, Architekten und Ingenieuren die Flexibilität, den passenden Baustoff für ihre Projekte auszuwählen. Im Folgenden werden die verschiedenen Betonarten mitsamt ihrer Eigenschaften vorgestellt und ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen des Bauwesens beleuchtet. Ob es sich um Leicht-, Normal- oder Schwerbeton handelt, wird lediglich über die Dichte klassifiziert.

Normalbeton

Normalbeton ist eine der gebräuchlichsten Betonarten und bildet die Grundlage für viele Bauvorhaben. Er zeichnet sich durch seine ausgewogene Mischung aus Festigkeit, Langlebigkeit und Vielseitigkeit aus. Er wird beispielsweise für Fundamente, Träger und Wände im Hochbau verwendet, aber auch im Straßenbau ist es eine beliebte Wahl. In manchen Fällen, in denen besondere Eigenschaften wie hohe Festigkeit oder chemische Beständigkeit gefordert sind, kommt Normalbeton an seine Grenzen.

Leichtbeton

Leichtbeton bietet aufgrund seiner geringen Dichte und Wärmedämmfähigkeit vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Er eignet sich hervorragend für tragende und nichttragende Wände sowie Decken. Zudem dient er als Füllmaterial für Hohlräume und wird in Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) eingesetzt.

Schwerbeton

Aufgrund seiner hohen Dichte und Schutzfähigkeit wird Schwerbeton (auch Hochdichtebeton) in speziellen Anwendungen eingesetzt. Er verfügt über einen Strahlenschutz, der ionisierende Strahlung abhält, die beispielsweise in Kernkraftwerken auftritt. Demnach wird er in Kernkraftwerken, Strahlenschutzbauten oder auch zur Schalldämmung verwendet. Die Handhabung kann durch das schwere Gewicht und die hohe Dichte der Gesteinskörnung erschwert sein.

Hochfester Beton

Hochfester Beton eröffnet neue Möglichkeiten für anspruchsvolle Bauvorhaben, die eine besonders hohe Festigkeit und Tragfähigkeit erfordern. Ob im Hochhausbau, bei Brücken oder in industriellen Anwendungen – hochfester Beton zeigt, dass Beton in der Lage ist, beeindruckende architektonische und technische Leistungen zu erbringen. Diese Betonart bringt aber auch einige Herausforderungen mit sich, wie z. B. höhere Kosten durch aufwändigere Herstellungsverfahren oder die anspruchsvolle Verarbeitung.

Selbstverdichtender Beton (SVB)

Selbstverdichtender Beton (SVB) wird aufgrund seiner außergewöhnlichen Fließfähigkeit, sehr hohen Festigkeit und selbstständigen Verdichtung für komplexe Formen und enge Bewehrungen verwendet. Zudem ermöglicht er ästhetische Oberflächen und ein ansprechendes Erscheinungsbild. Um eine optimale Fließfähigkeit zu erreichen, muss er sorgfältig angemischt werden.

Faserbeton

Durch die Zugabe von Fasern erhält Faserbeton zusätzliche Stabilität, Rissbeständigkeit und Biegefestigkeit. Ob Bodenplatten, Fassaden oder Spritzbeton – die Einsatzgebiete von Faserbeton sind vielfältig. Er stellt eine faszinierende Symbiose aus traditionellem Beton und modernen Verbundmaterialien dar und bietet verbesserte mechanische Eigenschaften und eine erhöhte Haltbarkeit. Dies macht ihn zu einem beliebten Baustoff für anspruchsvolle Bauvorhaben.

Stahlbeton

Die Kombination der positiven Tragfähigkeit von Beton wird mit der Zugfestigkeit von Stahl in Stahlbeton vereint und bietet vielseitige Anwendungsmöglichkeiten sowie eine hohe Belastbarkeit. Er wird unter anderem für Gebäude, Brücken als auch für Straßen und Hafenanlagen verwendet. Durch den Korrosionsschutz des eingebetteten Stahls hat Stahlbeton eine lange Lebensdauer. Eine Herausforderung sind jedoch die regelmäßige Inspektion sowie Wartung.

Spannbeton

Spannbeton bietet zusätzliche Tragfähigkeit, Flexibilität und Dauerhaftigkeit für Bauwerke, indem Stahlseile oder -drähte vorgespannt werden. Die Vorspannung ermöglicht es, architektonische und ingenieurtechnische Grenzen zu überwinden und Konstruktionen mit großen Spannweiten und hoher Leistungsfähigkeit zu schaffen. Diese Betonart eignet sich besonders für den Brückenbau oder für Behälter und Silos in der Industrie.

Spritzbeton

Spritzbeton (auch Shotcrete) wird durch das Aufsprühen von Betonmischungen auf Oberflächen hergestellt. Diese Methode ermöglicht eine schnelle und flexible Anwendung bei verschiedenen Bauvorhaben. Spritzbeton wird unter anderem zur Hangsicherung in Tunneln, Bergwerken und Böschungen eingesetzt. Auch bei der Instandsetzung von Bauwerken und für glatte Sichtflächen wird Spritzbeton angewandt.

Transportbeton

Wie es der Name schon sagt, wird Transportbeton (auch Fertigbeton) bereits im Werk gemischt und dann zur Baustelle transportiert. Diese vorgefertigte Lösung bietet Effizienz und Zeitersparnis bei Bauprojekten. Er kommt vor allem für Bodenplatten, Stützen sowie Wänden und großen Projekten mit einem umfangreichen Bauvorhaben zum Einsatz.

Porenbeton

Porenbeton (auch Gasbeton) ist ein leichter Baustoff, der durch die Bildung von Poren eine geringe Dichte und isolierende Eigenschaften aufweist. Dies macht ihn zu einer beliebten Wahl für Bauvorhaben, bei denen Wärmedämmung und Tragfähigkeit gleichermaßen gefragt sind.

Estrich

Estrich ist ein unverzichtbarer Baustoff für Bodenflächen und dient als Untergrund für Bodenbeläge. Er bildet eine ebene, tragfähige und oft auch wärmedämmende Basis für verschiedene Oberflächenmaterialien. Die Herausforderungen sind die lange Trocknungszeit und die präzise Nivellierung und Glättung.

Glasfaserbeton

Glasfaserbeton enthält durch die Zugabe von Glasfasern eine leichte Struktur mit erhöhter Zugfestigkeit und Rissbeständigkeit. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem vielseitigen Baustoff für anspruchsvolle Anwendungen.

Kunststofffaserbeton

Als eine moderne Betonvariante ist Kunststofffaserbeton besonders langlebig. Kunststofffasern werden als Zusatzstoffe beigemischt, um die Rissbeständigkeit und Flexibilität des Betons zu erhöhen. Dieser innovative Baustoff wird für verschiedene Anwendungen eingesetzt, die eine erhöhte Langlebigkeit erfordern.

Flüssigkeitsdichter Beton (FD Beton)

FD Beton weist eine minimale Durchlässigkeit für Flüssigkeiten auf. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig für Bauwerke, die gegen das Eindringen oder Austreten von Wasser und anderen Flüssigkeiten geschützt werden müssen, wie zum Beispiel Kläranlagen, Wasserreservoirs, Schwimmbecken oder auch Tankstellen, bei denen eine hohe Resistenz gegenüber chemischen Substanzen erforderlich ist. Flüssigkeitsdichter Beton trägt somit maßgeblich zur Langlebigkeit und Funktionalität von Bauwerken bei, die einer ständigen Feuchtigkeitsexposition ausgesetzt sind.

TASIKO®-Systeme werden aus FD Beton hergestellt und schützen die Umwelt vor wassergefährdenden Stoffen. Sie werden beispielsweise an Tankstellen oder Waschplätzen genutzt und dienen als Auffangwannen oder Ableitflächen und damit als sekundäre Barriere.

Wasserundurchlässiger Beton (WU Beton)

Wasserundurchlässiger Beton (WU-Beton) ist eine spezielle Betonart, die entwickelt wurde, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Dieser Beton eignet sich besonders für Bauvorhaben, bei denen die Abdichtung und der Schutz vor Feuchtigkeit eine entscheidende Rolle spielen. Häufig wird er für Kellerräume, Schwimmbäder oder auch Tiefgaragen eingesetzt. Durch spezielle Zuschlagstoffe und wasserabweisende Additive gewährleistet WU Beton eine langanhaltende Abdichtung und sorgt für trockene und geschützte Strukturen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Leichtbeton und Normalbeton?

Leichtbeton enthält spezielle Zuschlagstoffe, die das Gewicht reduzieren und ihm eine geringere Dichte verleihen. Im Gegensatz dazu besitzt Normalbeton eine höhere Dichte.

Welche Besonderheiten zeichnen den selbstverdichtenden Beton aus?

Selbstverdichtender Beton fließt ohne manuelle Verdichtung in komplexe Formen und erreicht eine hohe Dichte und Oberflächengüte. Dies wird durch spezielle Zusatzstoffe ermöglicht.

Wofür wird Faserbeton eingesetzt und welche Arten von Fasern werden verwendet?

Faserbeton wird verwendet, um die Zug- und Biegefestigkeit zu verbessern und Rissbildung zu minimieren. Er kann Stahl-, Kunststoff- oder Glasfasern enthalten, die dem Beton zusätzliche Stabilität verleihen.

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