WU-Beton steht für wasserundurchlässiger Beton und stellt eine bedeutende Entwicklung im Bauwesen dar. Dieser Hochleistungsbeton zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, das Eindringen von Wasser über die Betonoberfläche zu verhindern. Somit ist diese Betonart besonders für Bauvorhaben in feuchten oder wasserreichen Umgebungen prädestiniert. Diese Eigenschaft macht den WU-Beton zu einem Schlüsselelement in der modernen Bauindustrie. Er findet Anwendung in einer Vielzahl von Bauprojekten, einschließlich Tunnelbau, Brückenkonstruktionen, Wasseraufbereitungsanlagen usw.

Eigenschaften von WU-Beton

Wasserundurchlässiger Beton (WU-Beton) ist ein fortschrittliches Baumaterial, das einen ausgezeichneten Widerstand gegen hydrostatischen Druck wie zum Beispiel durch aufstauendes Sickerwasser bietet. Er sorgt für die dauerhafte Integrität von Bauwerken und ist für viele Konstruktionen von entscheidender Bedeutung. Signifikante Eigenschaften dieses Materials umfassen eine Reihe von Schlüsselmerkmalen, darunter eine extremniedrige Wasserdurchlässigkeit, die durch eine Verringerung der Porengröße und -verteilung erreicht wird, sowie eine ausbalancierte Betonzusammensetzung, welche die Dichte und Porosität optimiert.

Die umfassende Integration von Hochleistungszusatzstoffen, Bindemitteln und feinen Gesteinskörnungen führt zu einer erhöhten Dichtigkeit und ermöglicht eine genaue Kontrolle der Betonqualität. Darüber hinaus durchläuft diese Betonart einen intensiven Herstellungsprozess, der in der Regel sowohl die Zugabe von Hydrophobierungsmitteln als auch eine effiziente Verdichtungstechnik für maximale Wasserundurchlässigkeit beinhaltet. In Verbindung mit der Planung und Ausführung von wasserdichten Fugen- und Anschlusssystemen ist WU-Beton somit ein Eckpfeiler für Bauvorhaben mit hohen Anforderungen an die Wasserbeanspruchung, wie zum Beispiel im Tunnelbau, bei Schwimmbädern und Wasserreservoirs.

Ein wasserundurchlässiges Bauwerk zeichnet sich besonders durch die genaue Kontrolle der Kapillarbildung und die Verwendung von Zusatzmitteln aus. Durch die Reduzierung der Porengröße und -verteilung im Betongefüge minimiert WU-Beton effektiv die Kapillarbildung und verringert damit, dass Wasser durch kapillare Strukturen geleitet werden kann. Diese Eigenschaft wird durch die Auswahl von Zusatzmitteln, die die Dichtigkeit und das Wasserrückhaltevermögen des Betons erhöhen, sowie speziellen Abdichtungen weiter optimiert.

Nutzungsklassen

WU-Beton wird in drei Nutzungsklassen eingeteilt, die seine Eignung für verschiedene Anwendungen und Wasserbeanspruchungen bestimmen. Diese Gebrauchsklassen sind entscheidend für die Auswahl des geeigneten Betons in Bauwerken, um eine optimale Wasserundurchlässigkeit zu gewährleisten:

  1. Nutzungsklasse A (NKL-A): NKL-A eignet sich für Anwendungen mit geringer Wasserbeanspruchung und begrenzter Anforderung an die Wasserundurchlässigkeit. Beispiele sind Wohngebäude mit normaler Gründung oder Bauwerke aus Beton, die in trockener Umgebung errichtet werden.
  2. Nutzungsklasse B (NKL-B): Diese Klasse ist für Bauwerke vorgesehen, die mäßig Wasser ausgesetzt sind und eine mäßige Wasserundurchlässigkeit erfordern. Typische Anwendungen sind Bauwerke in feuchter Umgebung wie Parkhäuser oder Brückenfundamente.
  3. Nutzungsklasse F (NKL-F): Die dritte Klasse umfasst Bauwerke, die starkem Wasser ausgesetzt sind und eine hohe Wasserundurchlässigkeit benötigen. Dazu gehören wasserundurchlässige Bauwerke wie Wasserreservoirs, Schwimmbäder und Tunnel.

Die erste Nutzungsklasse A wird zudem in vier Unterklassen eingeteilt, die von A0 bis A*** reichen. Dabei kommen in unterschiedlichen Räumen zusätzliche Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Wärmedämmung und Isolierung zum Einsatz, um Feuchtigkeit zu verhindern:

  1. A0: “untergeordnet” (Beispiel: einfache Technikräume)
  2. A*: “einfach” (Beispiel: Waschküchen, Hobbyräume)
  3. A** “normal” (Beispiel: Wohnräume, Büros)
  4. A***: “anspruchsvoll” (Beispiel: Laboratorien, Bibliotheken)

Weiße Wanne

Die “Weiße Wanne” ist ein bewährtes Bauverfahren, bei dem WU-Beton in Verbindung mit einer sorgfältigen Fugen- und Anschlusskonstruktion zu einer integralen wasserundurchlässigen Struktur von allen Seiten verarbeitet wird. Diese Bauweise, die insbesondere bei stark feucht- und nässebeanspruchten Bauwerken – wie zum Beispiel im Hoch- und Tiefbau – zum Einsatz kommt, bietet nicht nur eine unverzichtbare Wasserbarriere, sondern minimiert auch das Risiko einer potenziell schädigenden Durchfeuchtung. Bei einer weißen Wanne handelt es sich auch um sogenannte WU-Bauwerke, die aus Ortbeton mit Systemschalung oder Elementwänden bestehen. Daher wird diese Betonart meist in grundwasserberührten Bereichen (z. B. Keller) eingesetzt, wo sie Risse bismaximal 0,2 mm aufweisen darf. Entsprechende Regelungen und Anforderungen an Planung, Umsetzung usw. finden sich im Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStB) und in der WU-Richtlinie.

Bauteildicke nach Mindestmaß

Für die Planung und Ausführung von WU-Beton sind bauphysikalische Grundkenntnisse erforderlich, insbesondere im Hinblick auf das Wasserverhalten, den Feuchtetransport und den Wasserdruck. Spezielle Abdichtungssysteme und dichte Dehnfugen sind unerlässlich, um die gewünschte Wasserundurchlässigkeit zu erreichen. Darüber hinaus müssen bei dieser Bauweise die Wärmedehnungseigenschaften des Betons berücksichtigt werden, um mögliche Spannungen und Rissbildungen zu minimieren. Je nach Bauteil empfiehlt die WU-Richtlinie Mindestgesamtdicken in unterschiedlichen Klassen:

Bauteil Beanspruch-ungsklasse Mindestbauteildicke (mm)

 

Ortbeton Elementwände Fertigteile

Wände 1 240 240 200
2 200 240 100
Bodenplatte 1 250 200
2 150 100
Dächer ohne

Wärmedämmung

1 200 240 180
Dächer mit Wärmedämmung 1 180 220 160

Quelle: Wikipedia

Häufig gestellte Fragen

Wie wasserdicht ist WU-Beton?

WU-Beton zeichnet sich durch seine hohe Wasserbeständigkeit und abdichtende Funktion gegen drückendes Wasser aus. Die Wasserundurchlässigkeit kann allerdings je nach Zusammensetzung, Herstellungsverfahren und den jeweiligen Anforderungen eines Bauvorhabens variieren. Die tatsächliche Wasserundurchlässigkeit hängt von den verschiedenen Nutzungsklassen ab, sodass einige Mischungen und Konfigurationen einen höheren Widerstand gegen das Eindringen von Wasser aufweisen als andere.

Wie lange hält WU-Beton?

Die Lebensdauer von WU-Beton beträgt ca. 60 bis 80 Jahre. Sie wird maßgeblich von der Qualität der Bauausführung, den Umwelteinflüssen und zusätzliche Maßnahmen wie der Einhaltung von Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen beeinflusst. Eine fachgerechte Ausführung und regelmäßige Inspektionen sind daher entscheidend, um die Dauerhaftigkeit und Leistungsfähigkeit von WU-Beton-Bauwerken über die Jahre zu optimieren.

Welche Mindestdruckfestigkeit muss eine WU-Bodenplatte haben?

Die Mindestdruckfestigkeitsklasse einer WU-Bodenplatte beträgt C25 / 30, der Zementgehalt sollte mindestens bei 280 kg pro m3 liegen. Je nach Statik des Gebäudes können auch Platten höherer Festigkeitsklassen verwendet werden, um hohe Anforderungen des Projekts zu erfüllen und eine robuste, langlebige Basis durch konstruktive Maßnahmen für die Baustruktur zu schaffen.

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